Eigentlich wollten wir nur einen der vielen Traumpfade erkunden. Es hatte am Tag zuvor geschneit. Puderzucker legte sich über Teile der Vulkaneifel. Es war bewölkt, düster und bestimmt nicht das beste Wetter, um die angekündigten Aussichten zu genießen. Aber wir ließen uns nicht aufhalten. Die Tour war geplant. Wir hatten unsere Gründe, weswegen wir das Wochenende nicht zu Hause sondern in der Eifel verbringen wollten. Und so zogen wir los.
Wir genossen die Aussichten. An diesem Novembertag vielleicht weniger den blauen Himmel und den Weitblick, aber die klare Linie zwischen schneebedeckt und schneefrei. Und mal wieder waren wir alleine unterwegs. An einem Samstagmittag mitten in der Eifel begegneten wir keiner Menschenseele. Zumindest am Anfang unserer Tour.
Das änderte sich, als wir das Kottenheimer Winfeld erreichten. Aufgrund der Glätte auf dem Felsgestein ließ ich Lazy ohne Leine steile Wegabschnitte laufen. Damit jede in ihrem Tempo auf den eigenen Schritt achten kann, kappe ich unsere physische Verbindung auf solchen Stücken. Doch bevor ich sie am oberen Ende absetzte, um vor zu gehen und sie dann abzurufen, hielt ich inne. Ich hörte aufgeregte Kinderstimmen. Zuerst musste ich sichergehen, dass Lazy nicht mit den kleinen Wesen kollidieren würde, hechtet sie doch solche Rampen zügig hinab. Also warteten wir. Was auch eine tolle Übung ist. Die Stimmen blieben. Kinder sahen wir nicht. Also entschied ich unseren Weg fortzusetzen.
Es folgte ein kleines Fotoshooting. Lazy ist die beste Mitarbeiterin im Bereich „Modell stehen“, die man sich vorstellen kann. Sie lässt sich absetzen. Und wartet bis ich sie freigebe. Manchmal bietet sie sogar eigene Posen an. So zum Beispiel an einem Informationsschild. Als Pädagogin bin ich sicher, dass es sich hier um das Ergebnis sozialen Lernens handelt. Denn schließlich schaue auch ich mir jede Infotafel an, die sich uns in den Weg stellt. Findet die Petra toll, denkt Lazy und macht es mir nach.
Als wir um die Ecke bogen fragte ich mich, wer da seine Spielfiguren im Wald drapiert hat und denke an einen Kindergeburtstag. Doch ein kleines Stückchen weiter wird klar: Wir sind auf dem Wichtelweg gelandet!
Lauter kleine Szenen, in denen Wichtel in unterschiedlichen Situationen dargestellt sind. Und lauter Familien mit kleinen Kindern, die dieses Spektakel betrachten. Zwar hatte ich mir das so nicht vorgestellt, trotzdem erfreute ich mich an den liebevoll hergerichteten Orten und den aufgeregten kleinen Kindern, die von Station zu Station flitzten und viel Spaß hatten. Ein Stückchen gingen wir auf diesem Wichtelweg, doch dann bog unser Traumpfad ab.
Voller schöner Eindrücke aber völlig erschöpft kamen wir zum Nugget zurück. Mal wieder hatten wir einen tollen Wanderweg durch die Eifel hinter uns gelassen und fuhren müde aber zufrieden zu unserem Übernachtungsplatz.
Wer trittsicher ist und kein Problem mit steilen Auf- und Abgängen hat, sollte den Vulkanpfad besuchen. Der Wichtelweg ist noch bis zum 8. Januar 2025 zu sehen und sonst sicherlich auch im nächsten Winter wieder zurück.
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