„Camping ist die schönste und angenehmste Form, um mit Hunden Urlaub zu machen.“
Dieser Satz klingt heute noch in meinen Ohren. Damals, als der Camper bestellt war und Lazy bei uns einzog, hatte ich das Gefühl, alles wäre stimmig. Es fühlte sich gut an. Schon in den Bewerbungsemails, die ich an Tierschutzvereine und Tierheime schickte, verwies ich darauf, dass wir Camper sind und somit auch die Urlaubszeit mit Hund planen.
So wie ich mich auf Lazy’s Einzug vorbereitete, so informierte ich mich auch über Camping mit Hund. Wo soll der Hund während der Fahrt liegen? Wie ist er zu sichern? Welche Ausstattung benötigt man für den Hund beim Campen? Sind Hunde auf den Campingplätzen erlaubt? Wie sind Hunde auf dem Campingplatz zu sichern? Fragen, die ich mir stellten und zu denen ich Informationen sammelte. Ich blieb optimistisch und zuversichtlich. Alles machbar, so mein Eindruck.
Vorausschauend gewöhnten wir unseren Hund an die Transportbox und an das Auto fahren. Ich verbrachte einige Stunden mit Lazy im Camper in unserer Einfahrt, um ihn als Ruhe- und Rückzugsort zu verknüpfen. Neben Reisenäpfen besorgte ich eine 5 Meter lange Schleppleine, eine Auffahrplatte und einen Rückdämpfer, um Lazy rückenschonend auf dem Campingplatz sichern zu können.
Bestens vorbereitet unternahmen wir einen ersten Ausflug mit Übernachtung. In Nettersheim bezogen wir einen Eckplatz auf dem dortigen Wohnmobilstellplatz.
Über Tag erkundeten wir die Umgebung bei einer größeren Wanderung. Aufgrund der Temperaturen im Herbst verbrachten wir anschließend den Abend im Bus. Das erste Mal kochen und spülen im Nuggi. Die erste Übernachtung im Camper für Lazy stand an. Auch für uns war das aufregend.
An diesem Abend gab es die ersten Anzeichen dafür, dass für uns Camping nicht die schönste und angenehmste Form des Urlaubs mit Hund werden würde. Auch wenn wir das so erstmal nicht wahrnahmen …
Am Abend, als es dunkel war, weigerte sich Lazy den Wohnmobilstellplatz zu verlassen. Mit Mühe und Leckerchen bekamen wir sie dazu für ein kurzes Pippi einmal die Grenze zu übertreten und verschwanden dann auch zügig wieder im Bus.
Die Nacht verlief ruhig, wenngleich ich das Gefühl hatte, dass Lazy nicht so viel schlief. Sie wechselte häufig den Liegeplatz und suchte unsere Nähe. Morgens ging sie im Hellen eine kleine Runde mit mir spazieren und löste sich. Als wir zurückkamen hatte Markus das Frühstück vorbereitet. Es war gemütlich, warm und familiär an diesem Morgen im Camper.
Doch plötzlich flog ein Orkan namens Lazy durch den Bus. Ein anderer Camper zog sein Kabel aus der Stromversorgungsstation, die sich hinter unserem Bus befand. Lazy gefiel das nicht. Sie sprang an der Heckklappe hoch und regte sich fürchterlich auf. Während mein Mann sich – berechtigterweise – um Kratzspuren an der Inneneinrichtung sorgte, erstarrte ich vor Schreck.
Wir hatten einen Eckplatz gewählt. Die Plätze waren parzelliert und damit war klar, wo die Grenzen verlaufen. Nur an die Stromversorgung hatten wir damals nicht gedacht.
Nach dem Frühstück packten wir zusammen. Lazy ging noch einmal Pippi machen. Und wir fuhren Richtung Heimat.
Was auf dem 30 minütigen Hinweg noch wunderbar funktioniert hatte, wurde auf der Rückfahrt unseres ersten Ausflugs zur Katastrophe. Lazy regte sich nach den ersten Kilometern im fahrenden Auto so auf, dass sie die Transportbox zum Hüpfen brachte. Markus fuhr rechts ran. Vom Gefühl her dachte ich, sie reißt uns die Küche ab. Die Netzgitter waren gerissen. Nachdem sie sich beruhigt hatte, fuhren wir weiter.
Zuhause angekommen, war uns klar, dass es nicht einfach werden würde mit unserer Zuckerschnute. Vor allem suchten wir einen neuen Platz für sie während der Fahrt. Die Transportbox war erstmal raus!
Für uns war dieser erste Ausflug der Einstieg in eine lange Reise, die uns lehrte die Bedürfnisse, Emotionen und Fähigkeiten aller Reisenden zu berücksichtigen. Auf diesem Weg flossen Tränen und es herrschte häufig Überforderung auf allen Seiten. Und trotzdem war es für uns die Chance, uns besser kennenzulernen, ins Gespräch zu kommen und aufeinander einzugehen.
Wir durften als Team zusammen und jeder über sich hinaus wachsen.
Wie wir das geschafft haben? Erfährst Du hier bei uns!
Schön, dass Du da bist!
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