Solltest Du den ersten Teil noch nicht kennen, so starte hier.
Sonne und frühlingshafte Temperaturen sind vorausgesagt für das Wochenende. Zu schade also, um zu Hause zu bleiben. Eine schnelle Idee muss her und so erinnere ich mich daran, dass der zweite Teil des Nachtsheimer Strühmannspettje noch auf uns wartet. Wegen anderer Verpflichtungen haben wir lediglich den Samstag zur Verfügung – aber immerhin. Also starten wir eine Tagestour in die Vulkaneifel.
Wieder beginnt unsere Wanderung im Ort an der Gemeindehalle. Den Camper stellen wir auf dem Parkplatz der Realschule Plus ab, was außerhalb der Schulzeiten gestattet ist. Mit Wanderschuhen, Trinkwasser für Hund und Mensch, einem kleinen Snack und der Kamera ausgestattet, passieren wir den kleinen, beschaulichen Eifelort und verlassen ihn dann über die angrenzenden Feldwege. Schnell erkenne ich die Stelle wieder, an der wir ein paar Monate zuvor aufgehört hatten. Und so setzen wir den Wanderweg nahtlos fort.
Dieser Abschnitt ist sehr abwechslungsreich, führt er sowohl durch Felder und Wiesen, als auch durch den Wald. Der Wanderweg ist sehr gut ausgeschildert. Der Strühmann weist uns zuverlässig den Weg, so dass wir die Umgebung genießen können.
Neben tollen Aussichten auf Nachtsheim und die Vulkanlandschaft der Eifel, gibt es auch auf diesem Streckenabschnitt einige liebevoll hergerichtete Plätze, die zum Staunen und verweilen einladen. Die Highlights fügen sich durch die Nutzung von Naturmaterialien wie Holz und Stein wunderbar in die Umgebung ein, dennoch fallen sie sofort auf. Wieder sind es kleine Pfade, die durch verwachsene Wälder und über unscheinbare Wiesen führen und so einen mystischen Eindruck geben.
Wer in der Eifel unterwegs ist, stößt immer wieder auf die römische Vergangenheit der Region. Auf unserem Weg kommen wir an einer Stelle vorbei, auf der sich eine römische Siedlung befunden haben soll. Der Abschluss des Weges führt über ein römisches Grabfeld.
Ebenfalls historisch ist die Stelle, an der vom 15. bis 18. Jahrhundert Hexen verbrannt worden sein sollen. Als Ort des Schicksals hat man hier heute einen Lebensturm errichtet. Insekten und Vögel aber auch Kröten, Eidechsen und Frösche finden hier Unterschlupf. In der näheren Umgebung wird dafür gesorgt, dass sie ausreichend Nahrung finden.
In jüngster Zeit fällt mir immer wieder auf, dass die Natur in der Eifel leidet. Besonders sichtbar sind für mich kahle Waldstellen und vertrocknetes Laub an den Bäumen. Gleichzeitig begegnen mir immer wieder Schilder und Einrichtungen, die den Naturschutz der Region thematisieren.
Mit vielen Eindrücken im Gepäck kommen wir zu unserem Nugget zurück. Leider aber auch mit einer ehemals weißen Hündin, die sich gewälzt hat. Zum Glück ist das Wasser am Nachtsheimer Friedhof schon aufgedreht und so können wir den gröbsten Schmutz abwaschen. Denn so dreckig und stinkig möchte ich Lazy nicht im Bus haben!
Das „Nachtsheimer Strühmannspettje“ ist ein liebevoll angelegter Wanderweg. Insgesamt ist die Strecke knapp 12 km lang. Wir haben ihn in zwei Etappen mit jeweils etwa 6 km aufgeteilt. Es gibt viel zu entdecken, weswegen man mehr Zeit einplanen sollte, als man sonst für diese Streckenlänge benötigt. Die Wege sind größtenteils gut begehbar. Nur der Aufstieg zur Heinzelmännchenhöhle im ersten Teil ist etwas steiler und erfordert Trittsicherheit. Auch bei unserem zweiten Besuch sind wir sehr wenigen Menschen und nur einem Hund im Ort begegnet. Beides sind Momentaufnahmen, dennoch würde ich mich freuen, wenn mehr Menschen diesen wunderbaren Ort besuchen.
Mehr Informationen findet Ihr auf der Internetseite der Gemeinde Nachtsheim.
Viel Spaß beim Wandern!


