Es war an der Zeit den Platz zu wechseln und so fuhren wir mit einem kleinen Zwischenhalt am Starnberger See weiter nach Österreich. St. Johann im Pongau ist ein nettes, kleines Städtchen. Der Campingplatz liegt am Stadtrand und zu unserem großen Glück gab es zwar einen kleinen Hofhund aber keiner der Gäste hatte einen Hund dabei. Trotzdem spannten wir unseren Sichtschutz zum Weg hin auf und richteten uns dahinter ein.
Wir gingen eine Runde durch das Städtchen. Vorausschauend konnten wir andere Hunde geschickt umschiffen und so Wutausbrüche verhindern. Auch der Weg, der unterhalb der Stadt unseren Campingplatz vom vorbeifließenden Fluss trennte, spazierten wir mit unserer Hündin entlang. In der ortsansässigen Metzgerei konnte man Tagesgerichte kaufen, die man zu Hause nur noch aufwärmen musste. Wir nutzten diese Chance und gönnten uns Gulasch mit hausgemachten Serviettenknödeln. Dazu besorgten wir uns einen regionalen Wein im Supermarkt und genossen den Abend am Platz. Es war der zweite Abend vor Ort und Lazy kommentierte fortan jeden Passanten, der über den Weg an uns vorbei ging.
Am letzten Tag war sie nicht mehr dazu zu bewegen, den Platz zu verlassen. Sie ging auf eine Wiese, erledigte ihr Geschäft und zog zurück zum Campingbus. Markus war ebenfalls nicht gut drauf. Die Temperaturen stiegen über 30 °C. Während ich sodann auf Betriebstemperatur komme, macht dem Mann und dem Hund dieses Wetter zu schaffen. Also packte ich meinen Rucksack und unternahm allein einen Stadtbummel.
Erst jetzt fiel mir auf, dass ich bei unserer ersten Tour hier nicht viel gesehen hatte. Ich war zu sehr damit beschäftigt nach Hunden Ausschau zu halten, so dass mir einige schöne Dinge entgingen. Das holte ich nun nach und kam gut gelaunt und mit Essen vollgepackt am Nachmittag zurück. Trotzdem bedauerte ich es, diesen Urlaubstag nicht mit meiner Familie verbracht zu haben.
von Entspannung keine Spur: Tag und Nacht unter Strom
Auf unserem Roadtrip zogen wir am Tag darauf weiter und zurück nach Deutschland. Bernried war unser nächstes Ziel. Der Platz war sehr ruhig. Unserem Wunsch nach einem abgeschiedenen Randplatz wurde entsprochen und so richteten wir uns ein.
Noch während Markus und ich aufbauten, ging ein Mann mit einem schwarzen Hund an unserer Parzelle vorbei. Lazy hatten wir mit der Leine an der Unterlegscheibe am rechten Hinterreifen befestigt. Leider stand das Rad nicht vollständig auf der Platte, so dass sich diese löste und Lazy auf den Hund zustürmte. Im letzten Moment stoppte ich sie mit einem Stopp-Signal und griff nach der Leine. Nachdem wir kurz durchgeatmet und uns entschuldigt hatten, befestigten wir die Leine an der Felge. Und wir stellten den Sichtschutz auf. Der Mann ging danach nicht mehr bei uns vorbei.
Vier Nächte blieben wir dort. In dieser Zeit war es sehr heiß. Trotzdem unternahmen wir Wanderungen durch den schattigen Wald. Wir ließen uns Zeit und genossen die Ruhe und die Einsamkeit auf unseren Touren. Auf einer Wanderung begegneten wir zwei freilaufenden Hunden, die ihre Gelände bewachten. Wir bemühten uns in beiden Situationen dem Gegenüber zu vermitteln, dass wir nur vorbei gehen und keine Gefahr darstellen. Da ich Lazy an der Leine führte, kümmerte Markus sich darum uns abzuschirmen. Mit etwas Abstand ging er zwischen uns und dem bellenden Hund. Während wir ganz nah am gegenüberliegenden Straßenrand entlang gingen. Lazy nahm unseren Schutz dankend an und ging sehr zügig weiter.
Sobald wir am Campingplatz waren, übernahm Lazy wieder ihren eigenen Wachposten. Sie zeigte sich engagiert und verbellte alles und jeden. Sie kam nicht zur Ruhe, schlief tagsüber so gut wie gar nicht. Zwar war der Campingplatz ruhig und nicht voll belegt. Dennoch gab es eine Geräuschkulisse, die insbesondere durch eine Familie, die hinter uns campte, erzeugt wurde. Sie waren den ganzen Tag im Gespräch miteinander, führten diverse Diskussionen und es flossen Tränen. Auch ich merkte, dass ich die Unruhe nur schwer aushalten konnte. Also zog ich meine Kopfhörer auf und hörte Musik. Erst später wurde mir bewusst, dass Lazy diese Möglichkeit nicht hat.
Die laute Musik und das abendliche Feuerwerk vom Dorffest im nahegelegenen Ort und das nächtliche Gewitter nach extremer Hitze gaben uns den Rest. Lazy schlief entsprechend auch nachts nicht wirklich. Kurzum: Wir waren alle Drei mit den Nerven am Ende.
Da auch weiterhin hohe Temperaturen vorausgesagt waren, entschieden wir uns dazu den letzten Stopp abzusagen und nach Hause zu fahren.
Wieder kamen wir erschöpft aus dem Urlaub und freuten uns auf die Ruhe zu Hause.
Und schon auf der Rückfahrt begann ich darüber zu reflektieren, wo eigentlich unser Problem liegt.
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